Ökumene

Ökumene - selbstverständlich

St. Quirin vorzustellen, ohne die intensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem evangelisch – lutherischen Partner, der Adventskirchengemeinde (kurz Adventskirche genannt) an der Limesstraße in Neuaubing zu würdigen, hieße ein wichtiges Element des Gemeindelebens außer Acht zu lassen.

Diese sehr erfreuliche Situation war jedoch nicht immer so. Obwohl der Aubinger Pfarrsprengel der Adventskirche identisch ist mit dem Gebiet der Pfarrei St. Quirin und sie immerhin für 10% der Aubinger Bevölkerung Ansprechpartner in kirchlich-religiösen Fragen ist, bestanden zwischen beiden Gemeinden über viele Jahrzehnte hinweg praktisch keine Beziehungen. Das Jahr 1971 markiert einen wichtigen Wendepunkt hin zu einer heute ganz selbstverständlich gelebten Ökumene am Ort: Als Zeichen der Verbundenheit mit den evangelischen Christen am Ort stellte der damalige Pfarrer Brem die Hälfte der Kollekte des Fronleichnamsfestes Pfarrer Rappel, dem damaligen Gemeindeleiter der Adventskirche, zur Verfügung. Aus diesem eher unscheinbaren Anfang entwickelte sich bald ein Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Pfarrern, aus dem heraus sie noch im gleichen Jahr einen ersten gemeinsamen Wortgottesdienst in der Adventskirche wagten, mit einer je zur Hälfte katholischen und evangelischen Predigt (über Maria, ein wiederum „katholisches“ Thema).

Nach einigen Jahren hatte sich das noch vorsichtige evangelisch-katholische Proporz-Denken durch die gewachsene Vertrauensbasis von selbst überholt, so dass seither die Predigten bei den gemeinsamen Gottesdiensten am 2. Weihnachtsfeiertag (Adventskirche) und am Ostermontag (St. Quirin) jeweils der Pfarrer der gastgebenden Gemeinde hält. Am Osterfest 2000 haben wir den 65. ökumenischen Gottesdienst miteinander gefeiert. Sehr beliebt und wichtig für das persönliche Kennenlernen der Mitglieder der beiden Gemeinden untereinander sind die Stunden der Begegnung nach diesen Gottesdiensten. Die beiden Schwestergemeinden sind jedoch nicht nur im Gottesdienst miteinander verbunden.

Seit den Anfängen 1971 haben sich auf verschiedenen Ebenen vielfältige Beziehungen entwickelt. Stellvertretend seien hier genannt die ökumenischen Schulgottesdienste, Zusammenarbeit bei gemischt-konfessionellen Eheschließungen und bei Todesfällen, die alljährliche Kinder-Bibelwoche, gemeinsame Pilgerfahrten nach Rom und ins Heilige Land, punktuelle Zusammenarbeit beim Pfarr- bzw. Gemeindebrief, gemeinsame Sitzungen des Pfarrgemeinderats und des Kirchenvorstands und ein regelmäßiger Gedankenaustausch der Gemeindeleitungen. Lange Jahre gehörten auch zusammen vorbereitete Hausandachten und Friedensgebete zum großen Fundus der Ökumene am Ort. Die Gemeinde St. Quirin ist sehr dankbar dafür, dass die mutigen ersten Schritte unter Pfarrer Rappel auch von seinen Nachfolgern in der Adventskirche, Pfarrer Schmerl, Pfarrer Burzinski, Pfarrer Apel, Pfarrer Hufnagel,  Pfarrer Vocke und heute, Pfarrer Bischoff fortgesetzt und die Beziehungen zwischen beiden Gemeinden ausgebaut wurden.

Die bilateralen Beziehungen der beiden Gemeinden werden ergänzt durch die Arbeit im evangelisch-katholischen Rat Aubing und Neuaubing, einem Zusammenschluss der fünf katholischen Gemeinden, der Adventskirchengemeinde und der evangelischen Bartimäusgemeinde Lochhausen

Ökumenische Kirchentage

Auf die Initiative des evangelisch-katholischen Rats hin entstanden 1995 und 1997 zwei ökumenische Kirchentage mit einem Wortgottesdienst aller Gemeinden in St. Konrad, Neuaubing und einem anschließenden Fest in St. Quirin. Ein ökumenischer Festgottesdienst zum Beginn des neuen Jahrtausends war ein erneuter Höhepunkt in der Reihe der gemeindeübergreifenden Veranstaltungen. Die enorm positive Resonanz, die diese Veranstaltungen in der Öffentlichkeit auslösten, zeigte, wie tief verwurzelt das Anliegen guter ökumenischer Beziehungen am Ort inzwischen ist. Dies ermutigt uns, auf eine baldige „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ zu hoffen. Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahr 1999 hat das Tor zu Lösung der noch trennenden Fragen weit aufgestoßen.

Am 30. Juni 2002 feierten die fünf Aubing-Neuaubinger Kirchengemeinden den 3. Aubing-Neuaubinger Kirchentag. Der ökumenische Kirchentag 2005 stand unter dem Thema „Gottes Geist macht lebendig“ und wurde im Rahmen einer Festwoche vom 19. bis 26. Juni 2005 gefeiert.

Vom 17. bis 24. Juni 2007 fand unter dem Leitwort „Ein, Herr, ein Glaube, eine Taufe“ der 5. ökumenische Kirchentag statt, an dem sich zwei weitere Gemeinden, nämlich St. Michael und die Bartimäusgemeinde aus Lochhausen, beteiligten.

„Gott sei Dank – im Münchner Westen“, unter diesem Thema stand der 6. Ökumenische Kirchentag, der vom 17. bis 24. Juni 2012 in unseren 7 Kirchengemeinden stattfand. Zum ersten Mal beteiligte sich auch die Rumänisch-orthodoxe Metropolie München an diesem Kirchentag.

Und schließlich fand unter dem Motto „Welt im Wandel. Mitgestalten“ vom 23. Juni bis  2. Juli 2017 der bisher 7. Ökumenische Kirchentag statt. Mit einem festlichen Abschlussgottesdienst in St. Konrad aller am Kirchentag beteiligten Gemeinden, mit Landesbischof Bedford-Strohm (Predigt), Weihbischof Sofian (rum.-orthodoxe Metropolie München) und Weihbischof Graf zu Stolberg, den Fahnenabordnungen der Vereine aus Aubing, Neuaubing, Westkreuz und Lochhausen ging der Kirchentag zu Ende. Nach dem Abschlussgottesdienst formierte sich ein Festzug über die Limesstraße, Altostraße, Ubostraße und Giglweg zum Pfarrzentrum St. Quirin und Fest in St. Quirin mit Bewirtung, Kinderspielen und Musik.

Über uns

St. Quirin ist eine katholische Pfarrgemeinde im Münchner Westen. Die Pfarrkirche wurde 1489 geweiht. Seit 2014 ist St. Quirin Teil des Pfarrverbandes mit St. Michael in Lochhausen (Internetseite).

Kontakt

Pfarramt St. Quirin
Ubostraße 5
81245 München
Tel. 089 89 13 66 910
E-Mail: st-quirin.muenchen@ebmuc.de
Notfall: 0171 561 88 04