Die Pfarrkirche

Die Pfarrkirche St. Quirin

Die gotisch-barocke Pfarrkirche St. Quirin, geweiht 1489, wurde durch eine feinfühlige Restaurierung im Jahr 1968 in ihrer Substanz erhalten und den Anforderungen der modernen Liturgie gemäß u.a. mit einem neuen Zelebrationsaltar ausgestattet.

1997 erhielt der etwa tausendjährige romanische Turm drei neue Glocken, die den Heiligen Ursula, Quirin und Sebastian geweiht wurden. Ein Grabplattenfund weist auf Verbindungen nach Grafing im Osten von München hin.

Am Fuß des Turms wurde im Zuge der Turmrestaurierung ein neuer sakraler Raum, die Auferstehungskapelle, eingerichtet, in der seit Ostern 2001 eine moderne Skulptur des Künstlers Michael Veit zum Meditieren einlädt.

Seit Ende 2009 erstrahlt die Pfarrkirche innen und außen wieder in neuem Glanz, nachdem sie in mehreren Schritten eine neue Heizung erhalten hat, ihr historisch wertvoller Dachstuhl fachmännisch restauriert und auch das Kircheninnere vollständig renoviert wurde.

Im August 2014 wurde das neu eingerichtete Turmmuseum seiner Bestimmung übergeben.

Kirchenpatron St. Quirin

Die Tradition, Gotteshäuser unter den Schutz eines heiligen Patrons zu stellen, ist fast so alt wie die Christenheit. In den ersten drei Jahrhunderten beschränkte man sich dabei auf heilige Märtyrer und die Kirchen, die ihre Reliquien hüteten. Im Mittelalter unterlagen die Kirchenpatrozinien durch neu aufkommende Heiligenkulte häufigem Wechsel, ja es gab regelrechte Moden, denen man folgte. Es ist bisher auch nicht gelungen, festzustellen, wann der Hl. Quirin nach Aubing fand, sodass nicht auszuschließen ist, dass unsere Kirche schon einmal einen anderen Patron hatte. Die erste, bekannte Erwähnung des Patroziniums des Hl. Quirin stammt aus dem Jahre 1448. Es gibt auch noch andere heilige Märtyrer dieses altrömischen Namens, die aber überwiegend in den rheinischen Diözesen verehrt werden.

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Zur Baugeschichte

Mittelpunkt jeder christlichen Gemeinde ist ihr Gotteshaus. Aubings Pfarrkirche steht seit mehr als 500 Jahren auf dem höchsten Punkt des Lehmriedels, auf dem sich das Aubinger „Oberdorf“ entlang der Ubostraße hinzieht.

Trotz ihres Alters ist St. Quirin nicht die erste Kirche Aubings, denn ihr der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zugeschriebener Turm stammt noch von der Vorgängerin, über die wir sonst nichts weiter wissen. Diese Vorgängerkirche fiel 1422 einer wittelsbachischen Familienfehde zum Opfer, bei der Herzog Ludwig im Bart von Baiern-Ingolstadt die westlichen Münchner Milchdörfer bis hinauf nach Gauting in Schutt und Asche legen ließ. Der Baumeister, der an den erhalten gebliebenen Turm ein neues Langhaus stellte, ist archivalisch nicht überliefert. Stilkritische Vergleiche (z. B. Marienkirche Gauting) lassen an den zu dieser Zeit in unserer Gegend recht aktiven „Mawrer“ Sylvester Schöttl von Holzkirchen bei Alling denken.

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Besondere Orte

Der Hochaltar

Auf das Jahr 1668 ist der Hochaltar unserer Pfarrkirche datiert. So jedenfalls kann man es im Auszug auf einem Medaillon lesen. Ob es sich bei dieser Jahreszahl um das Entstehungsjahr oder das Jahr der Aufstellung in der Pfarrkirche handelt, mag dahin gestellt sein. Bewunderung aber ruft schon hervor, dass die Pfarrei kaum zwanzig Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, der auch den Aubingern viel Leid und finanzielle Sorgen brachte, einen solch prächtigen Altar in Auftrag geben und auch abbezahlen konnte.

Pfarrer Martin Reiter war es, der zu dieser Zeit residierte und der dem Kirchenpatron St. Quirin eine würdige Darstellung verschaffen wollte. Denn St. Quirin war ja schon vor der Kirchweihe im Jahre 1489 der Patron unserer Pfarrkirche. Seine früheste urkundliche Namenserwähnung finden wir in einer Urkunde von 1486, in der Herzog Sigmund ein Salve Regina für den “lieben heiligen Sand Quirein zue Aubing vnd sein gotzhaus daselbs“ stiftet. Ob es vor dem heutigen Hochaltar schon einen Quirinsaltar als Vorgänger im Chorraum gegeben hat, ist nicht bekannt. Die zugemauerte Fensternische hinter dem heutigen Hochaltar lässt vermuten, dass im Presbyterium ein filigraner gotischer Altar mit hohem, geschnitztem Zieraufsatz und möglicherweise sogar mit einem Quirinsbild oder einer Quirinsfigur stand. Der hier oft genannte Ursulaschrein scheidet als Hochaltar aus verschiedenen Gründen aus.

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Der Ursulaschrein

Der Ursulaschrein von 1499

Die Rückseite des Ursulaschreins

Einer der bemerkenswertesten und ältesten Kunstschätze unserer Kirche ist sicher der sogenannte Ursulaaltar im rückwärtigen Teil der Kirche. Es handelt sich dabei um einen Holzschrein mit fünf Figuren: die heilige Ursula und ihre Gefährtinnen, die als 2/3 Relief ausgeführt sind. Rechts unten auf dem Sockel ist die Jahreszahl 1499 zu lesen. Zehn Jahre nach der Einweihung unserer Kirche entstanden, in einer Zeit, die immer noch geprägt war von Mystik, Schaufrömmigkeit und großer Heiligenverehrung, sehen wir heute nur mehr den Mittelteil eines sicherlich ursprünglich dreiteiligen Flügelaltars. Die beiden (wahrscheinlich bunt bemalten) klappbaren Seitenflügel sind nicht mehr vorhanden, ebenso der Altaruntersatz und der obere Abschluss.

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Die Auferstehungskapelle

Der älteste Teil unserer Aubinger Pfarrkirche ist der romanische Turm. Seit über 700 Jahren lädt er die Aubinger Christen zu Gebet und Gottesdienst ein. Als im Jahr 1996 der Turm und sein Glockenstuhl saniert wurden, entstand der Gedanke, den Turmaufgang, der viele Jahre als eine Art Abstellkammer gedient hatte, in eine Turmkapelle umzuwandeln. Sie wird für kleinere Gebetskreise und Andachten genutzt; von Gründonnerstag bis Ostersonntag beherbergt sie den Tabernakel mit den geweihten Hostien.

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Das Turmmuseum

Das Turmmuseum ist ab Sonntag, 14. Mai 2023, zwischen 15 und 17 Uhr wieder geöffnet. Die weiteren Besichtigungsmöglichkeiten sind ab dann jeden zweiten Sonntag im Monat (bis einschließlich Oktober 2023) zur gleichen Zeit.
Der Eintritt ist frei. Spenden werden gerne entgegengenommen. Was können wir den Besuchern des Turmmuseums bieten? Verteilt auf die  sechs Geschosse des Kirchturms erleben Sie Interessantes über die Pfarrkirche als Bauwerk und das Gemeindeleben.

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Die Krippe in der Turmkapelle

Mit der Umgestaltung des Raumes im Fuß des Kirchturms ergab sich ab 1997 die Gelegenheit, die alte Aubinger Pfarrkrippe wieder zu beleben und sie in der Nische der Turmkapelle auszustellen.

Der große Zuspruch, den die Restaurierung der alten Aubinger Pfarrkrippe in der Bevölkerung fand, hatte die Archivgruppe St. Quirin dazu ermutigt, den beiden Szenen „Heilige Nacht“ (Weihnachten 2000) und „Anbetung der Könige“ (Januar 2002) ein neues Bild aus der Heilsgeschichte hinzuzufügen.  Nach Sichtung unserer vorhandenen alten Krippenfiguren haben wir uns 2003 für die Darstellung der „Verkündigung“, für den sog. „Englischen Gruß“, entschieden.

Die Krippe wird von einer Gruppe des Archivs St. Quirin betreut und eine Jahreskrippe weiterentwickelt.

Die Weihnachtskrippe von 2022 hat bewusst in die Reihe der üblichen Krippenfiguren auch eine kleine Gruppe von Flüchtlingen und einen verwundeten ukrainischen Soldaten aufgenommen.

Die Orgel von St. Quirin

Die Orgel von St. Quirin wurde 1965 von Julius Zwirner, München, gebaut. Sie umfasst zwei Manuale (Tonumfang C-g3) und ein Pedal (Tonumfang C-f1). Sie verfügt über eine elektrische Schleiflade, eine Handregistrierung und 1 freie Kombination. Als Spielhilfen sind vorhanden ein Tuttiknopf und ein Knopf für „Piano Pedal ab“.

Die Orgel hat folgende Dispositionen:

Pedal: Subbass 16′, Octavbass 8′, Choralflöte 4′, I-Ped und II-Ped
1. Manual: Prinzipal 8′, Hohlflöte 8′, Weidenpfeife 8′, Octave 4′, Rohrflöte 4′, Mixtur 2′ 4-5f. und II-I
2. Manual: Gedackt 8′, Spitzflöte 8′, Praestant 4′, Nachthorn 2′, Quinte 1 1/3 und Cymbel 1′ 3f.

Die Glocken

Seit 5. Oktober 1997 erklingen vom Kirchturm fünf Glocken, die dem Hl. Georg, der Hl. Maria, dem Hl. Quirin, der Hl. Ursula und dem Hl. Sebastian geweiht sind.

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Audio-Aufnahme des Glockengeläuts

Über uns

St. Quirin ist eine katholische Pfarrgemeinde im Münchner Westen. Die Pfarrkirche wurde 1489 geweiht. Seit 2014 ist St. Quirin Teil des Pfarrverbandes mit St. Michael in Lochhausen (Internetseite).

Kontakt

Pfarramt St. Quirin
Ubostraße 5
81245 München
Tel. 089 89 13 66 910
E-Mail: st-quirin.muenchen@ebmuc.de
Notfall: 0171 561 88 04