Unser Kirchenpatron
Der Kirchenpatron St. Quirin
Der Hl. Quirin von Tegernsee ist seit jeher mehr von Legenden umwoben, als daß er mit hagio-graphischen Quellen und der in unserer Zeit so geschätzten, wissenschaftlichen Akribie belegbar wäre.
Der Römer Quirinus, der „schon viele Schläge für den Namen Christi erduldet hat“ wurde im Zuge der Christenverfolgungen unter Kaiser Claudius Gothicus (219–270 n.Chr., an der Pest gestorben) eingekerkert, wo er von Mitgliedern der christlichen Gemeinde Roms aufgefunden und betreut wurde. Als Kaiser Claudius befahl, gefangene oder aufgegriffene Christen hinzurichten, starb Quirinus durch Enthauptung mit dem Schwert. Sein in den Tiber geworfener Leichnam wurde an der Insel Lykaonia, wohl mit der Tiberinsel San Bartolomeo zu identifizieren, angeschwemmt. Er wurde von Glaubensbrüdern in den Katakomben des Papstes Pontianus (Pontificat 230 – 235 n.Chr.) beigesetzt.
Als um die Mitte des 8. Jahrhunderts die Brüder Adalbert und Otkar aus der adeligen Sippe der Huosi das Kloster Tegernsee gegründet hatten, pilgerten sie (andere Quellen sprechen von ihrem Neffen, dem Mönch Eio) nach Rom um den Papst um Reliquien für ihre Gründung zu bitten. Papst Leo III. übergab ihnen die Gebeine des Hl. Märtyrers Quirin und des Hl. Arsatius. Bereits auf der Reise von Rom an den Tegernsee war St. Quirinus wundertätig. Unter anderem brach an der Stelle, an der die Boten die Trage niedersetzten, eine heilwirksame Quelle hervor. An dieser Stelle wurde später die Kirche St. Quirin (zwischen Gmund und Tegernsee), die einen Ziehbrunnen birgt, gebaut. Noch heute waschen sich Pilger mit diesem Wasser die Augen. Am 16. Juni 804 wurden die Reliqien des Hl. Quirin in der Klosterkirche zu Tegernsee beigesetzt. Dabei soll ein Teil seines Leibes so frisch geblutet haben, als ob er eben erst verschieden wäre. Um das Jahr 1430 wurde am Westufer des Tegernsees ein Erdölquelle entdeckt, deren Öl für Heilzwecke verwendet wurde. Die wundersame Wirkung auf Mensch und Tier wurde dem Hl. Quirin zugeschrieben. In den folgenden Jahrhunderten gingen mehrere starke Quirinskulte über das bayerische Land. Der Reliquienschatz ist auf dem Altar der Quirinskapelle der ehemaligen Klosterkirche, die heute die Pfarrkirche von Tegernsee ist, zu sehen. Unter einem Glasbehälter, der in kostbarer Stickerei das Haupt birgt, ruhen die in Silber gefaßten Hände des Heiligen.
Spätere, wohl legendäre Ausschmückungen der Quirinsvita sahen den Heiligen als Sohn des christlichen Kaisers Philippus Arabs. Seither wird St. Quirin meist in römischer Rüstung mit den ikonologisch nicht so recht zusammengehenden Attributen Krone, Szepter, Reichsapfel, Schwert und dem Palmzweig des Märtyrers dargestellt. Die nach dem 30-jährigen Krieg mit dem Hochaltar in die Aubinger Kirche gekommene Quirinusfigur eines bis heute unbekannten Meisters jedenfalls hat das Kriegswerkzeug hinter sich auf dem Boden deponiert, was ihn uns zu einem Bewahrer des Friedens macht. So wacht er denn in seiner nicht von allen Gläubigen geschätzten, barocken Pracht in guten, wie in schlechten Zeiten über seine Aubinger Schäflein, gab und gibt ihnen Trost und Hoffnung und wurde nicht zuletzt für viele Aubinger auch zum Namenspatron.
Herbert Liedl
Über uns
St. Quirin ist eine katholische Pfarrgemeinde im Münchner Westen. Die Pfarrkirche wurde 1489 geweiht. Seit 2014 ist St. Quirin Teil des Pfarrverbandes mit St. Michael in Lochhausen (Internetseite).
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