Der Hochaltar

Der Hochaltar der Pfarrkirche

Im Zusammenhang mit der Altaraufstellung sind möglicherweise zum Ende des 17. Jahrhunderts die alten Fresken im Altarraum übertüncht worden. Von ihnen ist im Altarraum nur noch die Darstellung des Jüngsten Gerichtes über der linken Sakristeitür zu sehen.

Welcher Künstler unseren Hochaltar schuf, ist urkundlich nicht nachzuweisen. Man darf aber mit einiger Sicherheit annehmen, dass es Constantin Pader (1605? – 1681) war; ein Dachauer Bürger, der im alten Landgericht Dachau und weit darüber hinaus als außerordentlich produktiver Bildhauer wirkte. Er war kurfürstlicher Baumeister und Bausachverständiger des Geist­lichen Rates. Nach Zerstörung seines Hauses in Dachau 1632 durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg ging er nach München, wo er 1636 als Meister in die Zunft aufgenommen wurde. Von dort aus belieferte er weiterhin die Kir­­chen des Dachauer Landes. Ein Entwurf für einen Seitenaltar in Wiedenzhausen (siehe Skizze!) mag ein Hinweis auf den Bildhauer unseres Hochaltars sein, weist er doch eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Aufbau und der Gestaltung unseres Aubinger Hochaltars auf.

St. Quirin steht als Kaisersohn, ganz in Gold gefasst, wie in einem Triumphbogen in der Altarmitte zwischen zwei mächtigen, senkrecht gefurchten Säulen.

Der heilige Quirin von Tegernsee soll unter Kaiser Claudius Gothicus im Jahre 269 in Rom seines Glaubens wegen verhaftet worden sein. Als Kaiser Claudius befahl, die gefangenen Christen hinzurichten, war auch Quirinus dabei. Er wurde mit dem Schwert enthauptet. Sein in den Tiber geworfener Leichnam wurde an einer Tiberinsel angeschwemmt und von Glaubensbrüdern in den Katakomben des Papstes Pontianus beigesetzt. Eine spätere Legende machte ihn zum Sohn des Kaisers Philippus Arab. Daher auch die Darstellung als Kaisersohn mit den Kaiserinsignien. Die Legende wurde später mit dem bairischen Kloster Tegernsee in Verbindung gebracht, wohin zwei bayerische Grafen im Jahr 746 seine Reliquien als Geschenk des Papstes in die von ihnen gestiftete Salvatorkirche in Tegernsee überführten.

Ausgestattet also mit den mittelalterlichen Kaiserinsignien, der Krone, dem Szepter, dem Reichsapfel und dem Zeremonienschwert bildet er den markanten Mittelpunkt unseres Hochaltars. Zu seinen Füßen sieht man auch noch seinen Helm mit prächtiger Helmzier. Wie einst Wallenstein trägt er den typischen Oberlippenbart eines Feldherrn aus dem Dreißigjährigen Krieg. Sein Haupthaar fällt schulterlang herab. Zwei Putten verherrlichen ihn. Über seinem Haupt ist das in den 60-er Jahren freigelegte Altarbild mit der Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit zu sehen. Ein Motiv, das in ähnlicher Form auch auf den beiden Seitenaltargemälden wiederkehrt. Bei der Renovierung in den 60-er Jahren wurde das Podest mit den Figuren des Hl. Quirin und der beiden Engel um ca. 40 cm gekürzt, damit die Hl. Dreifaltigkeit besser zur Geltung kommt.

Über uns

St. Quirin ist eine katholische Pfarrgemeinde im Münchner Westen. Die Pfarrkirche wurde 1489 geweiht. Seit 2014 ist St. Quirin Teil des Pfarrverbandes mit St. Michael in Lochhausen (Internetseite).

Kontakt

Pfarramt St. Quirin
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81245 München
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Notfall: 0171 561 88 04